Samstag ist unser Tag in der Wüste Negev. Wir wissen noch nicht, was uns erwartet, als wir aus Shaukis Bus aus- und in 7 wartende Jeeps einsteigen. Unbschreiblich aufregend, die Fahrt, die uns richtig durchrüttelt, die trockene Hitze, das Gefühl, in der Wüste zu sein, die unzähligen Farbschattierungen der Steine und die Erklärung zu Geschichte, Archäologie und biblischem Hintergrund des Berges Karkom. Hier wird aufgrund archäologischer Erkenntnisse der Berg Sinai verortet, hier haben Beduinen schon seit Jahrtausenden immer wieder ihre Zelte aufgeschlagen, hier erfahren wir, was Wüste ist. Wüste ist, wenn weniger Wasser fällt, als Getreide zum Wachsen braucht. Daher kann hier niemand seßhaft werden. Es gibt nur drei Berufsgruppen, die in der Wüste leben, erklärt uns der Guide: „Beduinen, die mit ihren Herden dorthin ziehen, wo es gerade etwas zu fressen gibt, Händler, die die Beduinen mit dem beliefern, was sie brauchen, und Räuber, die beiden wegnehmen, was nur geht.“ Ein Jeep-Driver definiert Wüste so: „Wenn du Bäume, Gras, Büsche, Häuser – einfach alles, wegnimmst, siehst du die wahre Schönheit des Landes – Wüste!“ Ja, es ist ein unbeschreibliches Erlebnis, in der Wüste zu sein. Und das Picknick, das die Jeep-Driver für uns vorbereitet haben, schmeckt sehr gut. Sogar frisch gekochtes Shakshuka wartet auf uns. Nach dem Essen müssen wir nur noch zum Treffpunkt mit dem Bus. Die Fahrt hat es wieder in sich, aber es ist eine unbestätigte Vermutung, dass am Abend jeder Jeep-Driver sagt: „Lieber Gott, heute habe ich wieder einige Leute zum Beten gebracht!“. Müde, erschöpft und dankbar steigen wir am späten Nachmittag wieder zu Shauki in den Bus und freuen uns, als wir im Hotel in Eilat ankommen und duschen gehen können. (Text: Helga Hornbachner, Fotos: Leopold Hornbachner, Helga Hornbachner, Johann Fenz, Alois Hofstätter)