Alle Koffer wieder gepackt, im Bus verstaut, und wir fahren wirklich nach Bethlehem – zur Geburtskirche. Dort erwartet uns Kamal, ein griechisch-orthodoxer Christ aus dem Westjordanland. Rahel darf hier keine Reiseleitung machen, Kamal in Jerusalem nicht. Aber beide hoffen auf den Tag, an dem das möglich ist. Kamal, gleich zu Beginn seiner Ausführungen: „Wer im Land der Wunder NICHT an Wunder glaubt, ist kein Realist!“Sehr früh sind wir in der Geburtskirche, um 8 Uhr feiern wir Gottesdienst in der Hieronymus-Kapelle. Hier hat der heilige Hieronymus die Bibel in die Umgangssprache Latein übersetzt. Auf dem großen Mosaik sind auch die heilige Paula und ihre Tochter Eustochia dargestellt. Am Ende des Gottesdienstes singen wir „Stille Nacht, heilige Nacht“. Und dürfen so „Weihnachten“ feiern, wo Weihnachten war. Nach der Messe schauen wir in die vielen Grotten und Nebenräume der Geburtskirche. Kamal: „Hier ist Jesus geboren – oder hier – oder doch hier? Egal, auf die paar Zentimeter kommt es nicht an! Hier IST Jesus geboren!“ Zum berühmten Stern dürfen wir nicht – hier wird gerade Gottesdienst gefeiert. P. Albert: „Wir sind heute alle Josef, der war zwar auch ganz nahe, aber nicht wirklich bei der Geburt dabei!“ Nach den überwältigenden Eindrücken in der Geburtskirche und einem kurzen Stopp zum Einkaufen von einheimischen Produkten nehmen wir Rahel in Jerusalem wieder an Bord und fahren zu den berühmten Glockenhöhlen und zum Ben-Gurion-Grabmahl am Rand der Wüste Negev. Hier ist die Wüste zum Greifen nah. Aber wir fotografieren nur, denn die Wüste bleibt unbegreiflich. Quartier nehmen wir im Kibbutz Mashabei Sade – wir sind in der Wüste.