Pfarre Dietmannsdorf
Der schon im 12. Jh erwähnte Ort gehörte zur Herrschaft Wildberg, in pfarrlicher Beziehung zu Neukirchen. Um 1347 stellte die Äbtissin von St. Bernhard (als Patron von Neukirchen) in Dietmannsdorf einen eigenen Seelsorger an. Erst unter Josef II wurde Dietmannsdorf 1784 vom Stift Altenburg aus als Pfarre errichtet, aber 1963 exkorporiert. Die Pfarrkirche inmitten des ehemaligen Friedhofes ist dem hl. Laurentius (10.8.) geweiht. Der Hochaltar von 1688 besteht aus weinlaubbesetzten Spiralsäulen, die seitlichen Leuchterengel aus der Mitte des 18. Jh., das Altarblatt mit dem hl. Laurentius ist übermalt. Bemerkenswert ist der Baluster-Taufstein mit einer geschwulsten Schale aus dem 17. Jh. Anstelle des Pfarrhofes wurde ein neues Dorfgemeinschaftshaus errichtet, das nach Fertigstellung am 25.4. 2021 gesegnet wird.
Die Diözesanpfarre Dietmannsdorf zählt heute 183 Katholiken, zur Pfarre gehört auch Rothweinsdorf.
Pfarre Röhrenbach
Die einschiffige Pfarrkirche St. Michael inmitten des Friedhofs bildet mit dem Pfarrhof und den ehemaligen Wirtschaftsgebäuden einen eigenen Komplex außerhalb der Ortschaft Röhrenbach („Eich Maria“). Die Anfänge des kirchlichen Lebens reichen bis in die 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts zurück. 1976 feierte die Pfarre ihren 900. Geburtstag. Im Jahre 1251 schenkte Gertrud von Gars die Pfarre samt deren ganzen Besitz dem Stift Altenburg. Ab 1680 wurde die Kirche umgebaut und in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts der Innenraum barockisiert. Der gräfliche Kuefstein’sche Familienepitaph wurde 1721 erneuert, Hochaltar (geweiht dem hl. Erzengel Michael, 29.9.) und die beiden Seitenältäre stammen auch aus dieser Zeit. Im Jahre 2006 erhielt die Pfarrkirche mit insgesamt 7 Glocken ein vollständig neues Bronzegeläut aus der Glockengießerei Perner in Passau und wurde bald danach außen renoviert.
Zur Pfarrgemeinde gehören die Ortschaften Feinfeld, Gobelsdorf, Greillenstein (mit Schloss Greillenstein), Röhrenbach (mit Gruftkapelle), Tautendorf und Winkl. 2020 umfasst die politische Gemeinde 530 Einwohner, davon 412 Katholiken.
Pfarre St. Marein
Die Anfänge der Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Marein liegen am Beginn des 13. Jahrhunderts. Die Herren von St. Marein, welche Schloss und Gut (jetzt Pfarrhof) innehatten, scheinen ab dem 13. Jh. wiederholt auf. Als alte Namensform ist „Sumarein“ überliefert, auch „St. Maria im Poigreich“.
Zuerst eine Filiale der Pfarre Strögen, wurde St. Marein im Jahre 1396 eine selbständige Pfarre und direkt dem Stift Altenburg anvertraut. Die Wallfahrten scheinen um 1500 einen gewissen Höhepunkt erreicht zu haben. Aufgrund der zahlreichen Wallfahrer wurde nach der Reformationszeit und dem Dreißigjährigen Krieg Ende des 17. Jahrhunderts die Kirche durch den Altenburger Abt Raimund Regondi großzügig gefördert und durch Baumeister Hans Hochhaltinger 1682 erweitert. In der Folge wurde sie in frühbarocker Manier durch einheimische Künstler ausgestattet. Erst durch das rasche Anwachsen der Wallfahrten nach Maria Dreieichen am Molder Berg verfiel die Wallfahrt nach St. Marein immer mehr.
Die sehr stattliche Kirche im aufgelassenen Friedhof liegt auf einer kleinen Anhöhe im Dorf. Den ältesten Teil bildet der gotische, stark barockisierte Chor mit seinem 5/8-Schluss. Das Mittelschiff ist durch vier hohe Pilaster gegliedert. Die Seitenschiffe sind in einzelne gratgewölbte Einzelkapellen unterteilt, darüber befinden sich gratgewölbte Emporen mit Steinballustraden.
Der Hochaltar stammt vom Horner Bildhauer Matthias Sturmberger (1685). Die Kirche ist der Mutter Gottes von den sieben Freuden geweiht (5. Juli), so steht das Gnadenbild der hl. Jungfrau auf der Weltkugel mit dem liegenden Kind in den Armen (um 1500) im Zentrum des Hochaltares. Seitlich davon stehen Statuen des hl. Benedikt und die hl. Scholastika, die die Inkorporation der Kirche zum Stift Altenburg zeigen. Darüber findet sich ein Bild der Hl. Dreifaltigkeit (umgeben von Statuen der hl. Barbara und hl. Katharina), darüber als bekrönende Figur der hl. Michael. Im Apsisbereich steht ein kleines Chorgestühl für 4 Patres aus der 2.H. des 17. Jh., der Taufstein mit dem gemalten Holzdeckel in der Seitenkapelle ist aus dem Ende des 17. Jh.
Zur Pfarrgemeinde gehören die Ortschaften Atzelsdorf, Brunn, Dappach, Frankenreith, Waiden und Wutzendorf. Mit Ende des Jahres 2018 umfasst die Pfarre 488 Katholiken.
Text: P. Albert Groiß OSB
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