– wurde ein Schmetterling entdeckt. Mag. Maria-Luise Zwölfer hat uns folgenden Artikel und ein Foto gesendet:
Bei der Restaurierung eines gotischen Kruzifixes aus dem ehemaligen Schottenkloster in Regensburg machte man am 19. April 1991 eine sensationelle Entdeckung: Im Hinterkopf der Figur des Gekreuzigten fand man in einem Hohlraum ein Reliquiar in Schmetterlingsform. Die feuervergoldete Emailarbeit aus Silber zeigt die Kreuzigung Christi mit Maria und Johannes. Als Entstehungszeit des kostbaren Fundes nimmt man die Zeit um 1310/1320 an.
Über die Schönheit des Kleinodes hinausgehend liegt seine Bedeutung in der Verbindung von Todesdarstellung und Schmetterlingsgestalt. Der Schmetterling gilt als Sinnbild der Erlösung. Seine Metamorphose wurde mit der Passion und Auferstehung Christi verglichen. Schon im Altertum und in der Zeit der frühen Christen war der Schmetterling Sinnbild der Verwandlung von Tod zum Leben. Christus, der die Erfahrung der Dunkelheit gemacht hat bis hin zum gewaltsamen Tod am Kreuz, durchbricht die Grenzen des Todes und wird von Gott zu neuem Leben erweckt.
Sich wandeln lassen
Sich wandeln lassen, offen sein für Neues, für mehr Leben.
So wie die Schmetterlingsraupe und – puppe dazu bestimmt sind,
aus dem Dunkel herauszutreten, sich zur Entfaltung zu bringen, so sind auch wir berufen, uns zu entfalten mit all den Möglichkeiten, die in uns stecken.
Menschen, die diesen Weg gegangen sind – manches Mal durch Dunkelheiten
und Kreuzeserfahrungen -, besitzen oft eine große Ausstrahlung und innere Freiheit.
Jemand ist wie verwandelt, sagen wir.
Menschen, die nicht am Buchstaben des Gesetzes hängen,
sondern sich der Hoffnung und der Liebe verpflichtet wissen,
werden die Tiefe und Weite des Lebens selbst intensiv spüren und andere erfahren lassen.
Umkehren heißt, sich wandeln zu lassen von der göttlichen Freiheit.
Christus ist gekommen, um uns aus allen sinnlosen Einengungen zu befreien.
Leben in Fülle bietet er an,
wenn wir uns verwandeln lassen von ihm.
(Text: z. V. g.)