Mit einer festlichen Dankesfeier am 5. November verabschiedete sich der Christliche Arbeiterverein Horn, der bereits am 11. Juni 2021 den Beschluss gefasst hat, sich mit Jahresende aufzulösen. Es ist dies einer der letzten Christlichen Arbeitervereine, die in Österreich noch existieren. (Text: Roman Fröhlich, Fotos: P. Josef Grünstäudl, Helmut Stadler, Link zu Fotos und Bericht von Pater Josef) Die Feier fand im Kath. Vereinshaus Horn statt, das bis 1985 im Besitz des Vereins war und wegen Überschuldung an die Stadtgemeinde Horn verkauft werden musste. Nach Abdeckung der Schulden wurde mit dem restlichen Verkaufserlös die Papst-Leo-Stiftung gegründet, die seither 40 Papst-Leo-Preise für besondere Verdienste um die Kath. Soziallehre vergeben hat.
Eingeleitet wurde die Dankesfeier mit einem Erinnerungs- und Dankgottesdienst, der den Gründungsvätern und allen seither, aber auch den in diesem Arbeitsjahr verstorbenen Mitgliedern gewidmet war. Den Gottesdienst hielt der Geistliche Assistent des CAV und Pfarrer von Horn P. Albert Groiß in Konzelebration mit seinen Vorgängern P. Robert Bösner und P. Josef Grünstäudl.
Nach einem Sektempfang begann um 18.30 Uhr der offizielle Festakt. Obmann-Stellvertreter Josef Zeitlberger konnte dazu neben den Mitgliedern auch Abt Thomas Renner, Bürgermeister LAbg. Jürgen Maier, Vizebürgermeister Gerhard Lentschig, Arbeiterkammer-Amtsstellenleiter Robert Fischer, KBW-Leiter Hofrat Helmut Hagel, Stadtarchivar Erich Rabl, Pf. Albert Groiß, Pf. P. Josef Grünstäudl und P. Ambros Pammer sowie als Pressevertreter Eduard Reininger von der NÖN begrüßen und Ihnen für die jahrelange Unterstützung danken.
In seiner Festrede beleuchtete Vereinsobmann Roman Fröhlich die 115 Jahre währende Vereinsgeschichte und ging dabei besonders auf die Vereinsgründung im Jahr 1906, die Errichtung des Kath. Vereinshauses 1908 und die Zeit unmittelbar danach ein, da vieles davon heute in Vergessenheit geraten ist. Bedeutsam waren aber auch die Jahre während des NS-Regimes, wodurch der Verein 1938 aufgelöst und sein Vereinshaus enteignet wurde. Erst nach 1945 gelang dem damaligen Obmann Hans Krist eine Rückstellung des Vereinshauses und eine Reaktivierung des Vereins in langwierigen Verhandlungen zu erwirken. Am Ende seiner Ausführungen begründete Obmann Fröhlich, warum dieser traditionsreiche Verein nunmehr aufgelöst werden musste.
Daran anschließend zeugten Statements von KAB-Diözesanvorsitzenden Franz Sedlmayer, Abt Thomas Renner und Bürgermeister Jürgen Maier von der Bedeutung und Wertschätzung des Vereins. Umrahmt wurden Gottesdienst und Festakt von Leopold Raab am E-Piano.
Anschließend wurden alle Gäste zu einem Festmahl im Foyer eigeladen.
Zum Abschluss zeigte Obmann Fröhlich eine sehenswerte PowerPoint-Präsentation zur Vereinsgeschichte, die von ihm auch kommentiert wurde.