Zur „Langen Nacht der Kirchen“ lud der Pfarrverband im Horner Becken heuer am 2. Juni zu den drei sakralen Orten in der Pfarre Röhrenbach ein. (Text: P. Albert Groiß OSB, Fotos: Anita Kopper)
Eine große Zahl an Interessierten versammelte sich ab 18.00 in der Pfarrkirche Eich Maria, deren ursprüngliches Gnadenbild einer Schmerzhaften Mutter Gottes heute auch am neu restaurierten „Mitterkreuz“ an alten Wegkreuzung zur Kirche zu sehen ist. Von dort führte der Weg weiter zur Spitalskirche Röhrenbach mit den hervorragenden Fresken von Paul Troger mit der geöffneten Gruft der Familie Kuefstein, die einst die Patronanz über diese Kapelle hatte. Anschließend konnte man als 3. Sakralraum die einst evangelische Schloßkapelle in Greillenstein bestaunen, in der ebenso wie an den anderen Orten eine kurze Andacht gehalten wurde, musikalisch umrahmt vom „Röhrenbacher Terzett“.
Für die meisten Besucher aus Nah und Fern war die Spitalskirche Röhrenbach der Höhepunkt des Abends. Dr. Andreas Gamerith und Josef Schütz führten abwechselnd durch das Gebäude mit seiner prächtigen Ausstattung. Vor allem die Fresken Paul Trogers aus dem Jahr 1737 erstaunen in ihrer Frische. Im „Höllensturz“ schreckt die Phantasie des Künstlers selbst vor dämonischen Visionen nicht zurück. Bei der Darstellung des „Jüngsten Tages“ erheben sich die Toten – unten ihnen der Bauherr Leopold von Kuefstein – aus ihren Gräbern. Beinahe dem Verfall preisgegeben konnte die Kapelle und das historisch wertvolle Bürgerspital im Jahr 2021 von der Gemeinde Röhrenbach übernommen werden. 700 Quadratmeter Dachfläche wurden schon erneuert, 30 Tonnen Schutt mussten von den Gewölben und Decken des Spitals entfernt werden. Mehr als 3000 Arbeitsstunden wurden bislang von freiwilligen Helfern und Helferinnen geleistet, um das Baujuwel vor dem Verfall zu retten. Besucht kann die Kirche nach Voranmeldung auch jetzt schon werden, den Schlüssel kann man bei Josef Schütz (am Foto zweiter von links; 0676/3614563) erfragen.