Am Morgen des 26. Oktober werden nach dem Frühstück alle Koffer im Bus verstaut, am Abend werden wir in Bethlehem Station machen. Es regnet leicht. Reiseführerin Rahel: „Für euch ist das vielleicht nicht gut, aber freut euch mit uns! Es beginnt jetzt die Regenzeit und wir brauchen jeden Tropfen!“ So fahren wir gut gelaunt nach Tabgha, zur Brotvermehrungskirche. Den geplanten Gottesdienst können wir, nachdem der Regen aufgehört hat, doch direkt am See Genezareth feiern, und das ist ein ganz besonderer Gottesdienst. Hier hat Jesus gepredigt und mit fünf Broten und zwei Fischen alle satt gemacht, die da waren. Gutes vermehrt sich, auch heute, wenn wir es in uns wachsen lassen, teilen und weitergeben. Gestärkt und fasziniert verabschieden wir uns vom See Genezareth und fahren durch die Jordansenke Richtung Jerusalem. Vom Ölberg aus haben wir einen ersten Blick auf die Altstadt. Wir sind in Jerusalem! Und geben auch Jerusalem Platz in uns. Dann die lange Fahrt, 6 Kilometer, länger als eine halbe Stunde brauchen wir dafür, um von Jerusalem nach Bethlehem in unser Quartier zu kommen. Der Friede, den wir am Morgen in Tabgha gespürt haben, ist hier eingesperrt, in eine Mauer, in einen Checkpoint, in eine Grenze. An diesem Abend habe ich kein Foto von der Mauer gemacht. (Text: Helga Hornbachner, Fotos: Helga und Leopold Hornbachner, Johann Fenz, Irene Holzinger, Alois Hofstätter )